Hilfe für Ihre Schulter.

Der Kern meiner Tätigkeit.

Die Komplexität des Schultergelenkes hat mich schon immer fasziniert. Nicht zufällig sind meine Doktorarbeit und meine wissenschaftliche Tätigkeit hauptsächlich diesem Gelenk gewidmet. Als wegweisend betrachte ich mein Auslandsjahr im französischen Annecy bei Dr. Lafosse, einem der weltweit führenden Schulterspezialisten. Dessen stetes Streben nach Perfektion, die Entwicklung neuer operativer Techniken und der tägliche Wissensaustausch mit Schulterspezialisten weltweit haben meine Arbeits- und Denkweise nachhaltig geprägt.

Arthroskopie

Die Arthroskopie erlaubt die Darstellung des kompletten Gelenkes was in der offenen Chirurgie häufig nicht gelingt. Über kleine Hautschnitte können die Arbeitsinstrumente in das Gelenk eingeführt werden und schonen somit das Gewebe. Die rasante Entwicklung dieser Technik der letzten Jahre ermöglicht nunmehr alle rekonstruktiven Operationen arthroskopisch durchzuführen. Alle rekonstruktiven Verfahren an der Schulter biete ich Ihnen in arthroskopischer Weise (Schlüssellochtechnik) an. Hierunter zählen folgende Verletzungen oder Erkrankungen.

Instabilität

Schulter

Weichteilig (Labrumrekonstruktion)

Diese Verletzung tritt meistens im Rahmen eines Unfalles auf. Hierbei spricht man von einer Luxation („Auskugeln“) des Gelenkes. Die Therapie richtet sich nach dem Alter sowie dem sportlichen Anspruch. Grob zusammengefasst empfiehlt man bei eher jüngeren und sportlich aktiven Patienten eine arthroskopische Naht / Refixierung der verletzten Bänder und bei älteren sowie Gelegeheitssportlern eher ein nicht-operatives Vorgehen. Eine ca. 6-wöchige Nachbehandlung in einer Orthese, mit oder ohne Krankengymnastik, schließt sich der Operation an. Erfahrungsgemäß dauert es ca. 3 Monate bis Sie ca. 80% der normalen Schulterfunktion erlangen und ca. 12 Monate bis die maximale Schulterfunktion wiederhergestellt ist. Leichte sportliche Betätigung kann nach den ersten 3 Monaten wiederaufgenommen werden.

Knöchern (Korakoidtransfer nach Latarjet)

Hierbei handelt es sich um höhergradige oder wiederkehrende Instabilitäts-Ereignisse. Dabei kommt es neben weichteiligen Verletzungen auch zu Knochendefekten die sich entweder am Oberarmkopf oder an der Gelenkpfanne zeigen. Die Therapie der Wahl ist der knöcherne Aufbau der Gelenkpfanne mit ortsständigem Knochen der Schulter („Coracoidspitze“ oder „Rabenschnabelfortsatz“).

Schultereckgelenk (-Sprengung, AC-Gelenk)

Akut (Hakenplatte / arthroskopische Stabilisierung)

Ein direkter Sturz auf das Schultergelenk kann zu einer Instabilität des Schultereckgelenkes führen. Das Schultereckgelenk setzt sich zusammen aus dem Schlüsselbein („Clavicula“) und einem Anteil des Schulterblattes. Die Instabilität wird in mehrere Grade eingeteilt. Eine Empfehlung zur Operation (arthroskopisch oder offen) wird nur bei höhergradigen Instabilitäten ausgesprochen. Die überwiegende Anzahl der Instabilitäten am Schultereckgelenk („ACG“) kann nach genauer Diagnose ohne operative Massnahmen behandelt werden. Wichtig bei der Therapieempfehlung ist die Zeit die seit dem Unfall vergangen ist. In den ersten 3 Wochen nach einem Unfall spricht man von einem akuten Fall. Ab der 4. Woche dagegen bezeichnet man die Verletzung als chronisch (s. Schultereckgelenk – chronisch). Der Vorteil der Stabilisierung des Gelenkes mittels Hakenplatte liegt in der Möglichkeit der freien Beweglichkeit des Armes direkt im Anschluß an die Operation. Jedoch muss die Hakenplatte nach ca. 3 Monaten im Rahmen eines ambulanten Eingriffes wieder entfernt werden.

chronisch (Hakenplatte + Sehnenaugmentation)

Bleibt eine Instabilität des Schultereckgelenkes über die 3. Woche nach der Verletzung schmerzhaft und verursacht Beschwerden, so ändern sich die operativen Verfahren. Eine alleinige Stabilisierung des Gelenkes mit einer Hakenplatte führt nach der planmäßigen Entfernung der Platte zu einer unverantwortlich hohen Quote an erneuten Instabilitäten. Daher wird bei chronischen Fällen zusätzlich zur Hakenplatte eine körpereigene Sehne um das Schlüsselbein gelegt um die langfristige Stabilität zu gewährleisten.

Rotatorenmanschette, Bizepssehne

Rotatorenmanschette (Naht/Rekonstruktion)

Gerissene Sehnen der Schulter können zu einem Funktionsverlust beim Abheben des Armes führen. Schmerzen zeigen sich bei Bewegung oder auch in Ruhe während der Nacht. Haben nicht-operative Maßnahmen keine Beschwerdelinderung erbracht , so hilft die arthroskopische Naht / Rekonstruktion. Eine ca. 6-wöchige Nachbehandlung in einer Orthese, mit oder ohne Krankengymnastik, schließt sich der Operation an. Erfahrungsgemäß dauert es ca. 3 Monate bis Sie ca. 80% der normalen Schulterfunktion erlangen und ca. 12 Monate bis die maximale Schulterfunktion wiederhergestellt ist. Leichte sportliche Betätigung kann nach den ersten 3 Monaten wiederaufgenommen werden.

Lange Bizepssehne (Refixation/Tenodese)

Häufiges Überkopfarbeiten oder chronische Fehlhaltung können zu einer Entzündung oder Instabilität der langen Bizepssehne führen. Dieses Krankheitsbild zeigt sich häufig in einem vorderen Schulterschmerz sowie einer Zunahme der Schmerzen bei Überkopftätigkeiten. Die Therapie der Wahl sind hierbei nicht-operative Massnahmen mit Verbesserung der Oberkörperhaltung und Kräftigung der umgebenden Muskulatur. Lediglich in Ausnahmefällen die im mehrmonatigen Verlauf keine Schmerzabnahme zeigen, wird eine Tenodese („Naht“) der langen Bizepssehne in arthroskopischer Weise empfohlen.

Degeneration, Verschleiß

Arthrose des Schultereckgelenkes (Resektion)

Gelenkverscheiß kann sich auch an kleinen Gelenken wie dem Schultereckgelenk einstellen. Dieser ist in den meisten Fällen harmlos und häufig auch nur ein Zufallsbefund der keine Beschwerden verursacht. In wenigen Fällen können jedoch die Schmerzen, insbesondere beim Liegen auf der betroffenen Seite, die Nachtruhe erheblich stören. Einen ersten Schritt zur Behandlung stellen Krankengymnastik oder auch eine Spritzentherapie dar. Sollte unter diesen Maßnahmen die Schmerzhaftigkeit verbleiben kann in arthroskopischer Weise der Verschleiß abgetragen werden. Der Arm darf direkt im Anschluß an die Operation frei bewegt werden.

Arthrose des Schultergelenkes (Omarthrose)

Unterschiedliche Ursachen sind für die Ausbildung von Verschleiß am Schultergelenk denkbar. Neben Verletzungen in der Vorgeschichte, wie z.B. Gelenkbrüche oder häufiges Auskugeln des Gelenkes, können auch rheumatische Erkrankungen zur Ausbildung von Arthrose beitragen. Für den größten Anteil der Arthrosepatienten ist eine klare Ursache jedoch nicht zu finden. Hier werden sowohl eine Veranlagung als auch schwere andauernde körperliche Betätigung als mögliche Erklärungen herangezogen. In den Anfangsstadien der Arthrose besteht die Therapie aus unterschiedlichen nicht-operativen Maßnahmen. Schreitet der Verschleiß voran und bildet Knochendefekte in Verbindung mit Nacht- und Ruheschmerzen, so kann eine Schulterprothese für Schmerzlinderung / -freiheit sorgen.

Kalkschulter

Kalkablagerungen in den Sehnen der Rotatorenmanschette können spontan abheilen. In wenigen Fällen verfestigt sich das Kalkdepot so dass im Rahmen einer arthroskopischen Operation das Kalkdepot herausgeschält werden kann.

Spornbildung des Schulterdaches

Ein knöcherner Sporn der die umgebenden Sehnen einengt kann Schmerzen verursachen und entwickelt sich über einen längeren Zeitraum. Sollten krankengymnastische Maßnahmen keine Linderung erbracht haben , so kann der Sporn arthroskopische abgefräst werden.

Inverse Schulterprothesen

Bei höhergradigen Knochendefekten oder einem Verlust der Schulterfunktion aufgrund einer nicht mehr rekonstruierbaren Verletzung der Rotatorenmanschette hilft die sog. Inverse Prothese. Dabei werden die beiden Gelenkpartner (Oberarmkopf + Gelenkpfanne) umgekehrt. Dies erlaubt der verbliebenen Schultermuskulatur die Funktion wieder herzustellen und die Schmerzen zu therapieren.

Anatomische Schulterprothesen

Diese Prothese ersetzt die ursprünglichen Gelenkflächen des Schultereckgelenkes bei fortgeschrittenem Verschleiß (Arthrose). In den allermeisten Fällen kann dabei auf den Einsatz von Knochenzement verzichtet werden.

Hemiprothesen

Insbesondere für junge Patienten mit einem isolierten Knochendefekt an einem der Gelenkpartner können diese „Teilprothesen“ eine Therapieoption darstellen.

Revisionsfälle

Sollte eine Schulterprothese wider Erwarten Probleme verursachen kann eine Wechseloperation sinnvoll sein. Eine genaue Ursachenforschung ist zunächst wichtig. Anschließend kann an ein individuelles Vorgehen abgestimmt werden. Nicht selten muss dabei in mehreren operativen Schritten vorgegangen werden. Ziel von Wechseloperationen ist es, eine Schmerzreduktion zu erreichen und eine allgemeine Alltagsfähigkeit wiederherzustellen.